Günter Vogel erinnert sich:
Möbel waren, wie so viele Konsumgüter in der DDR, absolute Mangelware. Ich benötigte also Anfang der 1980er Jahre eine Wohnanbauwand mit Kleiderschrank. Es sollte der Typ WiWeNa-Favorit aus den Hellerauer Möbelwerkstätten sein. Bestellen konnte man diese Dinge nicht. Mir wurde bekannt, dass ein Herr aus Bischdorf in diesem Laden arbeitet. Ich nahm Kontakt zu ihm auf und erfuhr also, wann diese Anbauwand zur Lieferung ansteht. Dieser Zeitpunkt war von großer Wichtigkeit, denn am anderen Tag wurden diese Möbel verkauft. Vor Mitternacht stellte ich mit meinem Trabi in den Hof hinter der Möbel-HO. Das Tor stand offen und kein Mensch war da. Etwa gegen 3 bis 4.00 Uhr kam ein junger Mann, der wollte sich wegen einer Küche anstellen, somit stellte er keine "Gefahr" für mich dar. Nach einiger Zeit füllte sich langsam der Hof und so musste ich mich zur hinteren Eingangstür stellen, um meinen "1. Platz" nicht zu verlieren. Es war A-kalt und so kam mir der heiße Kaffee, den mir meine Frau am Morgen mit dem Fahrrad brachte, sehr gelegen. Nach Öffnung der Verkaufsstelle konnte ich sagen: ich hätte gern dies und das... Ich bekam die komplette Wohnbauwand, so wie ich es mir ausgedacht hatte. Dieses eine Mal musste ich nicht peinlich fragen: Hammse....?
Den Tipp des Herrn aus Bischdorf honorierte ich mit einem Präsentkorb aus dem Deli.