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Das Rittergut
Niederbischdorf (Kgl. sächs. Remonte-Depot),
in der DDR-Zeit MTS Bischdorf Foto: Günter Vogel, 27. Juli 2011 |
Gesucht wird ein Foto mit dem
Wandbild des Dresdner Künstlers Alfred Hesse
(1904-1988) |
MTS Bischdorf, ZKD-Brief (Zentraler KurierDienst der DDR-Betriebe), 1962 |
Bekanntmachung, 1959 - Bereichserntefest Bischdorf und Pessefest des "Rotsteinboten" |
Rechnungskopf der MTS Bischdorf aus dem Jahre 1955 |
Günter Vogel erinnert sich: Im September 1959 fand auf dem Gelände der MTS Bischdorf das Bereichserntefest Bischdorf und das Pressefest des Rotsteinboten statt. Der Rotsteinbote war eine Regionalzeitung rund um den Rotstein, dessen Erscheinen in den 60er Jahren eingestellt wurde. Diese Zeitung konnte man über die Gemeindeämter bestellen und von der Deutschen Post zustellen lassen. In den 50er Jahren war diese Zeitung bei den Bauern sehr begehrt, da es dort regionale Angebote gab. |
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um 1920? |
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Ansichtskarte,
1910 |
Günter Vogel erinnert sich: Anfang des 20. Jahrhunderts erwarb das sächsische Königreich das Gut Niederbischdorf und nutzte es für das deutsche Militär zur Ausbildung von Pferden, sogenannten Remontepferden (http://de.wikipedia.org/wiki/Remonte). Dies sind Ersatzpferde für das Militär, die 3-jährig in einem Remontedepot für ein Jahr eingestallt wurden, um eine Ausbildung zu Militärpferden zu erhalten. Von 1937 bis 1945 nutzte die Wehrmacht das Gut. Von daher kann es sein, dass es sich bei den im Teich an der Niedermühle versenkten Waffen, um Wehrmachtwaffen handelte (Erinnerungen von Gunter Raschke), denen sich die Wehrmacht wegen der nahenden Front im April/Mai 1945 entledigte . Nach dem Krieg wurde das Gut als Maschinen-Ausleih-Station (MAS) umfunktioniert. Dabei wurden an die Bauern der Umgebung Landmaschinen und Traktoren, vornämlich aus Enteignungsmasse, verliehen. Später entstand die Maschinen-Traktoren-Station (MTS), die Leistungen wie Pflügen, Getreidesaat, Getreidebindern, später Mähdrusch mit Maschinen und Bedienpersonal anbot. In dieser Zeit entstand die Berufsgruppe der Traktoristen. Dieser Beruf war bei den jungen Männern sehr begehrt. Später entstand aus der MTS der Kreisbetrieb für Landtechnik (KfL). Auch war in den 50/60er Jahren der Pflanzenschutzbeauftragte der Region, aus Wendisch Paulsdorf, beschäftigt. Für die Schulen rund um Bischdorf wurde der UTP-Unterricht (Unterrichtstag in der Produktion) angeboten. Die Schüler wurden in Arbeiten der Metallbranche eingewiesen. Dies waren: Anreißen, Metallsägen, feilen, bohren, Gewinde schneiden feilen usw.. Jeder Schüler hatte seine eigene Werkbank, die er nutzte für die Arbeiten wie z.B. Herstellung eines Hammers. Zum Ende des Unterrichts musste dem Lehrer die Werkbank sauber und vollständig übergeben werden. Nach http://www.schlossarchiv.de und anderer Literatur gab es vor der Übernahme durch das Königreich Sachsen folgende Besitzer des Rittergutes Niederbischdorf: · Friese (v. 1910 -...) · Richter (1873 -...) · Schmalz (1844 -1873) · von Wolffersdorff (1840 -1842) · Grafen von Solms-Tecklenburg (1812 -...) · Grafen von Breßler (1770 -1812) · von Carlowitz (1759 -1770) · Grafen von Bestuscheff-Rumin (v. 1732 -1757) · von Haugwitz (1703 -1783) |