Detlef Jung erinnert sich:
Ich erhielt eine Einladung, in Vorbereitung auf die Werkstattwoche ein Wochenende gemeinsam mit den anderen Künstlern zu verbringen und dabei eigene Ideen zu entwickeln. Als Thema wurde "Frieden" benannt.
In diesem Umfeld, die mir bekannte Sagenwelt der Lausitz im Kopf - ein regionaler Bezug war gewünscht - und Erlebnisse vor Ort - die erneute Aufrichtung und Aufwertung des Parks einerseits, die Wohnblocks nebenan und Begegnungen mit deren Bewohnern andererseits sowie übel riechende, vom Tal heranwabernde Fluchtgedanken auslösende Gestankswolken - angeblich von einer Zuckerproduktion stammend? - ließen mich auf eine sinnende, in sich gekehrte, verhüllte, verschlossene, vom Tal gen Berg schreitende, im "Wald" Schutz suchende Frauengestalt hinarbeiten. Interpretieren mag das jeder selbst. Zeitweise war von der Mittagsfrau, die sich abwendet und das Gebiet verläßt, die Rede. Schließlich waren wir geschult, zwischen den Zeilen zu lesen.
Am oberen Parkende, ungefähr dort, wo der Parkplatz war oder noch ist, arbeiteten die Holzbildhauer. Ursprünglich aufgestellte Steinarbeiten, mir sind neben der großen noch drei kleinere erinnerlich, wurden andernorts geschlagen. Wurden diese geborgen? Ich habe diese bei meinen Besuchen nie wieder gesehen.
Kontakte und Gespräche gab es vor allem abends reichlich. Neugier war dabei, aber auch dümmlich belehrendes
Gerede aus einer bestimmten Richtung, wenn es um die Gestaltung des Themas "Frieden" ging.
Berichtet wurde über die Aktion in der "SZ" nach dem 15.06.1986 und in der "Für Dich" Nr. 32/86 Seite 21 ff. |